Deutsche Frauen in der Türkei

Hier möchte ich Ihnen auch noch andere deutsche Damen vorstellen, die wie ich seit vielen Jahren in der Türkei leben und die sich bereit erklaert haben, etwas zum Thema aus ihrer Sicht  zu schreiben. Ich habe Kontakt über Internet zu allen und wir kennen uns schon einige Zeit. 

Es begann in Facebook, aus meiner kleinen Gruppe von 30 Frauen in der Türkei  wurde irgendwann eine grosse Gruppe von 350 Frauen, die ich dann schweren Herzens nach 5 Jahren auflösen musste, als die Gezipark Proteste anfingen und sich zwei Lager bildeten und nur noch gestritten wurde. Doch wie immer bleibt ein harter Kern zurück und einige davon haben mich die letzen Jahre hier in Ortaca immer wieder besucht. So hatte diese Gruppe etwas Gutes, ohne sie haetten wir uns nie getroffen. 

Es gibt auch einen Artikel in NEX24 über deutsche Frauen in der Türkei:

Türkei-Deutsche widersprechen Serdar Somuncu: “Wir sind schon länger als eine Woche hier”




Steffi Nissel und Ehemann Gerhard Maucher
Ich heiße Steffi Nissel und lebe mit meinen Mann Gerhard Maucher seit 09/2011 in Ilica/Antalya. Ich bin Rentnerin und uns geht es hier gesundheitlich viel besser. Wir wurden hier wie Freunde aufgenommen und wir fühlen uns hier angekommen. Mein Mann hatte vor einem Jahr einen Herzinfarkt und da ich beruflich aus den Gesundheitswesen komme, kann ich es sehr gut einschätzen, ob ein Gesundheitssystem gut ist oder nicht.Ich bin sehr, sehr positiv überrascht gewesen .Hier wird schnell geholfen und mir ist aufgefallen, dass man hier teilweise weiter ist als in Deutschland.
Was mich seit einiger Zeit sehr ärgert ist, dass man sieht, wie die deutschen Medien die Türkei spalten möchten. Es kommen ständig entweder Falschmeldungen oder verdrehte Meldungen.
Da wir noch Kinder und Enkelkinder in Deutschland haben, fliegen wir im Sommer sowie Weihnachten nach Deutschland. Dort spüre ich ganz deutlich, wie die Einstellung zur Türkei ist. Es tut mir im Herzen weh, wenn man über ein Land urteilt, obwohl man da nicht lebt!
Für mich ist die Türkei ein stolzes Land und ich bin dankbar und glücklich hier leben zu dürfen. Wollen wir doch ehrlich zu uns sein, es gibt kein Land wo alles perfekt ist. Wir haben in Deutschland genügend Baustellen um die wir uns kümmern müssen ! Wir hoffen, dass Deutschland einmal einen vernünftigen und ehrlichen Weg findet , wieder mit der Türkei zusammen zu arbeiten. Schließlich kann man nur durch Einigkeit denn Terror bekämpfen. Wir haben alle nur ein Leben und eine Welt und wir sind alle Menschen, egal ob schwarz oder weiß, egal welche Religion !




Petra und Tolga Canan
Hallo, ich heisse Petra Canan und lebe seit über 10 Jahren mit meinem Mann (in Deutschland geborener Türke) und unseren beiden Jungs (11 und 14) in Antalya. Zusammen mit meiner Freundin schreibe ich vegane Kochbücher für den Thermomix®. Warum wir ausgewandert sind könnt ihr hier nachlesen, die Südwestpresse hat meine Geschichte veröffentlicht: http://www.swp.de/heidenheim/lokales/kreisheidenheim/Engel-als-Zeichen-des-Aufbruchs;art1168195,2965045 

Nachdem wir 6 Jahre direkt in der Stadt Antalya gelebt hatten, sind wir vor 4 Jahren in ein Dorf am Stadtrand gezogen. Wir wohnen in einem Haus mit Garten mit 250 qm Wohnflaeche. Manche denken ja noch in der Türkei hats null Luxus (ich könnte mir diesen Luxus in Deutschland niemals leisten) und wir schöpfen unser Wasser noch aus Wasserlöchern, das sind dann diejenigen, die ihre Augen nichtmehr zu kriegen wenn sie mal hier waren. Alles schon erlebt... ;) ... Nach dem heutigen Stand bezahlen wir eine Miete von 210 €. Ich habe das Meer und die Berge vor der Nase, ich habe fast das ganze Jahr Sonne und wenn es mal stürmt und regnet dann freue ich mich, denn spaetestens in 3 Tagen scheint die Sonne wieder. Meine Welt ist hier viel bunter als sie jemals zuvor war, ich fühle mich zuhause, ich bin glücklich...

Doch mit Bangen beobachte ich im Moment das Geschehen. Seit Jahren setze ich mich schon gegen Falschmeldungen der deutschen Medien ein, aber was gerade passiert ist einfach nur noch traurig und es macht mich sprachlos wie gegen die Türkei gehetzt, gelogen und falsch dargestellt wird. Jeden Tag ... Noch vor 2 Wochen haette ich mich meinen Vorrednerinnen angeschlossen, ich fühlte mich sicher, trotz Terroranschlaege, aber der Putschversuch hat alles veraendert. Ich müsste jetzt lügen, wenn ich sage, ich hab keine Angst. Nein, es ist nicht die Angst vor Erdoğan, der laut deutschen/europaeischen Medien ein Diktator sein soll, was ich nicht bestaetigen kann (ich kann vieles nicht bestaetigen was ihm vorgeworfen wird).... Sondern es ist die Gefahr von aussen, denn es wird nichts unversucht gelassen dieses Land zu vernichten (Grund: Vertrag von Lausanne). Um zu verstehen was und warum das alles im Moment passiert (Medienhetze mit eingeschlossen) muss man weit in die türkische Geschichte zurück gehen, doch dann liegt es eigentlich, auch für jeden Blinden, klar auf der Hand. Vor dieser Zukunft, bis 2023, hab ich Angst und es tut mir für manche leid das jetzt sagen zu müssen, aber dieses Land kann dieses Ziel nur mit einem Mann erreichen... wenns jemand zur Weltmacht schafft, dann er!!... Wir können nichts tun, ausser aufzuklaeren, dass die Türkei nicht so ist wie sie dargestellt wird. Es wird mit uns ein böses Spiel gespielt... Trotzdem, mein naechster Schritt: Ich beantrage die türkische Staatsbürgerschaft, es ist an der Zeit... Mein Motto: Wenn meine Zeit zu Ende sein soll, dann ist sie das, egal wo ich bin... Auf in den Kampf!! Wir schaffen das... ;)  


Henriette Wild
Als wir uns nach mehreren Rucksackreisen durch Anatolien dazu entschlossen, für längere Zeit in der Türkei zu leben, wussten wir noch nicht, wie diese Entscheidung unser gesamtes Leben umkrempeln würde.
Wie sagte schon Franz Kafka: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“.Mit diesem Leitmotto zogen wir, eine normale deutsche Familie, 1989 mit unseren vier Jungs in die Türkei. Für die damalige Zeit total ungewöhnlich, dementsprechend waren auch die Kommentare unseres direkten Umfeldes. Teilweise wurden wir als verantwortungslos bezeichnet. Nur ganz wenige konnten unseren neuen Weg nachvollziehen. Aber genau weil wir uns unserer großen Verantwortung bewusst waren, haben wir uns für diesen Schritt entschieden.Zum einen wollten wir unseren Kindern zeigen, dass man auch Wege gehen kann, die noch nicht vorgefertigt sind, sondern die man selber bereitet.Zum anderen war es uns wichtig, den Kids aufzuzeigen, dass Zufriedenheit und Glück nicht vom materiellen Wohlstand abhängig sind. Sie sollten selbst erfahren, was den Menschen ausmacht, dass man ihn nicht an seinen Markenklamotten misst, sondern an seinen Werten. Gleichzeitig war es ein Weg zurück zu den Wurzeln. Wir wählten ganz bewusst eine einfache Lebensweise.
Heute kann ich mit Stolz sagen, diesen Weg zu gehen, das war eine gute Entscheidung.Obwohl wir in den 90iger Jahren wieder für eine gewisse Zeit nach Deutschland zurück mussten, war für uns die Türkei zur zweiten Heimat geworden. Es war ein ständiges Reisen zwischen den Kontinenten. Wir wussten, dass der Tag wieder kommen würde, an dem wir zu Deutschland "Tschüs" sagen werden und uns für immer in der Türkei niederlassen werden. Heute ist dieser Tag schon lange dagewesen. Mittlerweile wohnt die Hälfte der Kinder hier bei uns in der Türkei und der Rest der mittlerweile erwachsenen Kinder verstreut sich in der Welt. Die Jüngste, ja, es kamen noch mehr Kinder dazu, studiert derzeit an einer türkischen Uni. Auch für sie gibt es keine Alternative mehr zur Türkei. Für uns ist das Land zwischen Orient und Okzident zur Heimat geworden.
Für mich, als Autorin und Texterin ist es wichtig, dass ich in einem Umfeld in Ruhe und Sicherheit arbeiten kann. Wir leben an der nördlichen Ägäis und fühlen uns hier absolut sicher und geborgen. Geborgen in einer türkischen Gemeinschaft, die ihresgleichen sucht. Geborgen in einem Lebensgefühl der Sicherheit, Akzeptanz, Freundschaft und Zufriedenheit.
Im empfehle jedem, vor allem denen, die dem Land, dem Volk und seiner Regierung kritisch gegenübersstehen und die ihre Informationen nur aus den deutschen Medien kennen: Besuchen Sie die Türkei, reden Sie mit den Leuten auf der Straße (es können genug deutsch), machen Sie sich Ihr eigenes Bild von diesem wunderschönen Land. Und machen Sie es wie ich, lernen Sie bei der Mitarbeit im dörflichen Alltag Kultur und Traditionen kennen. Türkiye'de Hoşgeldiniz  !



Nicole Lücking-Eren
Hallo.. Meine Name ist Nicole Lücking- Eren, lebe seit 1997 in der Türkei ( Region Antalya) Ich habe mit meiner Freundin eine eigene Reiseagentur in Antalya. Auch arbeite ich zusammen mit der Belediye und werde für verschiedene Projekte eingesetzt ( Piano Festival oder Film Festival).Ich kann nur sagen, das man sich hier absolut sicher fühlen kann.Die Sicherheitskontrollen stehen hier an erster Stelle.Auch an Stränden, ist die verstecke Zivil Polizei im Einsatz. Auch in der Altstadt wird alles überwacht.Auch in den Einkaufsmeilen sind höchste Sicherheitskontrollen.Ich fühle mich sehr sicher und habe kein Angst hier zu leben, im Gegenteil mehr geht nicht!! Ich werde bald bei Goodbye Deutschland zu sehen sein und habe dort genau das dem Deutschen TV mitgeteilt!!




Manuela Fidan mit Mann Metin Fidan und Sohn Samy
Mit meinem türkischen Mann führe ich in Side ein Optikgeschäft ,,Can Optik,,! Ich kam als Gast und blieb als Ehefrau! Am Anfang konnte ich nicht ein Wort türkisch, ausser ,,Tamam,,! (In Ordnung) . In Eigenregie habe ich türkisch gelernt. Auf der Straße sozusagen. Beim Sprechen mit Nachbarn, Freunden und der Familie meines Mannes. Angst einfach los zu plaudern hatte ich nie. Und wenn auch manches nicht gleich richtig ausgesprochen war, kein Problem. Die Türken freuen sich ehrlich, wenn man versucht türkisch zu sprechen! Mittlerweile ist die Türkei meine Heimat geworden. Ich liebe das Land, die Menschen, die unterschiedlichen Landschaften, die Kultur! Ich habe mich noch zu keiner Zeit hier unsicher gefühlt. Ich tobe mit Kind und Auto im Sommer kreuz und quer durch die Türkei und fühl mich auch als alleinreisende Frau nicht im geringsten unwohl! 



Britta Dimmel
Ich lebe nun das 3. Jahr hier, im Raum der Provinz Antalya, seit fast 2 Jahren alleinstehend. Anfangs dachte ich, das schaffst du nie, doch ich schaffe es mich
alleine durchzukämpfen. Natürlich hole ich mir Hilfe wenn es um Behördengänge geht, dafür spreche ich zu wenig Türkisch. Wer jetzt denkt, klasse, ja aber auch ich habe meine Tiefpunkte wo ich nur heulen möchte. Gerade jetzt wo im Saisongeschäft kaum Arbeit gibt, gerade für Ausländer nicht einfach und als über 50 jährige ist leider das gleiche Denken hier wie in Deutschland. Aber dank toller Freunde, die ich hier kennen lernen durfte, geht es auch wieder aufwärts. Also nichts anderes als in Deutschland. Und hier fühle ich mich weit aus sicherer als in Deutschland. Gerade als alleinstehende Frau werde ich mehr beschützt als ich es in Deutschland je kennen gelernt habe. Ich gebe zu, auch ich hatte als Tourist das einseitige Denken der „vorgegebenen deutschen Nachrichten“. Erst hier habe ich die andere Seite gehört, gelesen und gesehen und muss nun sagen: „Sorry“

Meine Augen haben sich geöffnet und ich habe nun ein anderes Denken bezgl. der Medien.

Keep Calm And Come To Turkey.



Petra Steiniger-Aladağ
Seit 2011 lebe ich in der Türkei (Provinz Antalya).  Ich lebe gerne hier. Fühle mich sehr gut und vor allem sicher. Das Land, die Menschen hier, sind mir ans Herz gewachsen. Die Gastfreundschaft, ist unübertrefflich. Ausserdem habe ich eine ganz tolle türkische Familie. Es ist so ein wunderschönes und interessantes Land. Es tut mir leid, dass das Land so mit Füssen getreten wird. Die Menschen hier haben es nicht verdient.






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