Türkische Banken - besser als ihr Ruf!

Immer wieder werde ich Zeuge von großen Missverständnissen, was Bankgebühren bei Auslandsüberweisungen von Deutschland in die Türkei betrifft. Es wird wild herumspekuliert und einige beschuldigen auch noch die türkischen Banken, wenn beim Euro-Eingang auf dem türkischen Euro Konto irgendwelche Gebühren abgezogen werden.

Foto: Youtube

Fakt ist - DIESE Gebühren erhebt trotzdem die deutsche Bank und nicht die türkische.

Ich weiß das so genau, weil ich deswegen einmal eine Bearbeiterin in der türkischen Bank für einen deutschen Kunden kontaktieren musste, der sich aufregte, dass er bei den Gebühren, die er bezahlt hatte, zu den normalen online Gebühren auch noch "andere" Gebühren bezahlt hat. Diese Bezeichnung konnte er nicht deuten und schob es auf die Gebühren, die eine andere Bank ihm in Deutschland abnehmen würde.

Das ist nicht so, die türkische Bank erhebt keine Gebühren beim Zahlungseingang, ausser der deutsche Absender vereinbart mit der deutschen Bank, in der er das Geld absendet, etwas anderes.

Überweisungsgebühr (Transfer ücreti) 

Der Absender des Geldes wird in Deutschland gefragt, ob er die Gebühren

a) Vollständig
b) zur Hälfte
oder
c) gar nicht

übernehmen will.

Das heißt - nicht die böse türkische Bank zieht etwas ab für die Überweisung, sondern verfährt je nach Abmachung der deutschen Bank mit seinem Absender und zieht die nicht bezahlten Gebühren von Deutschland nachträglich ab, weil es so mit der deutschen Bank vereinbart wurde.

Natürlich verlangt die türkische Bank beim Umtausch der Euro in Türkische Lira eine Provision (komisyon), genau wie ein Exchange Büro am Flughafen, die einen mehr, die anderen weniger. Aber das hat nichts mit den Überweisungsgebühren (transfer ücreti) zu tun.

Je nach Entscheidung des Geldsenders in Deutschland kommen Beträge auf dem türkischen Euro Konto unterschiedlich hoch an. Es kommt auch auf die deutsche Bank an, wie hoch die Gebühren dort sind, denn mit Abstand die höchtsten Gebühren hat die Deutsche Postbank. Die preist online eine Gebühr unter 10 Euro an pro Überweisung. Einziger Fehler - diese gilt nur für eine Überweisung in Europa und nicht für die Türkei. Hier geht online nichts, sondern der Absender überweist auf einem Überweisungsschein per Hand und gibt es in der Postbank ab.

Genauso läuft es bei anderen Banken in Deutschland - aufgrund des Geldwäsche Gesetzes gibt es keine Online Überweisung mehr für die nicht EU-Länder, die man selbst ausführen kann (Ausnahme Commerzbank online Konto - die einzige , die ich kenne und die IS Bank Deutschland, die aber beim Web-Konto ein Tageslimit hat, das nicht sehr hoch ist und sich eher für kleine Beträge eignet und nicht für Summen zum Immobilienkauf oder ähnliches).

Beispiel:

Der Absender in Deutschland überweist 100 Euro in die Türkei auf ein Euro Konto. Die Gebühr der deutschen Bank beträgt insgesamt (angenommen) 25 Euro.

1. Der Absender übernimmt die Gebühr in Deutschland ganz und zahlt 125 Euro - 100 Euro werden in der Türkei gutgeschrieben.

2. Der Absender übernimmt die Gebühr zur Hälfte und zahlt 112,50 Euro - Gutschrift auf dem türkischen Konto abzüglich der zweiten Hälfte Gebühr 87,50 Euro.

3. Der Absender möchte keine Gebühr bezahlen und sendet 100 Euro - Gutschrift auf dem Bankkonto in der Türkei erfolgt dann natürlich unter Abzug der gesamten Überweisungsgebühr von 25 Euro und er erhält 75 Euro am Konto seiner türkischen Bank.

Genauso verhält es sich bei Überweisungen von der Türkei ins Ausland mit den Gebühren.

Provision (Komisyon) 

Solange der Euro Betrag nicht umgetauscht wird, wird sonst keine Gebühr oder Steuer abgezogen, die Provision zum Umtausch erfolgt dann, wenn der Betrag persönlich in der Bank umgetauscht wird (höhere Provision) oder online umgetauscht wird (niedrigere Provision).

Eine Provision ist auch fällig wenn umgekehrt von TL in Euro getauscht wird - auch am Online Konto und diese ist immer im Umrechnungskurs um einiges höher als beim Tausch von Euro in TL .

Kein Steuerabzug! 

Zudem geistern Gerüchte herum, es gäbe ab sofort einen Steuerabzug beim Eingang von Euro am türkischen Konto durch die türkische Bank - das ist nicht richtig.

Richtig ist, dass Firmen oder Berufstätige, die im Ausland einer selbständigen Arbeit nachgehen und den Wohnsitz in der Türkei haben, auf Devisen Steuern bezahlen müssen, wenn nichts anderes im Deutsch-Türkischen Steuerabkommen steht oder die Tätigkeit in anderen Ländern ausgeführt wird.

Anmerkung: Es geht hier um richtige Banken in Deutschland und nicht um Zahlsysteme wie Amazon, Westernunion oder Transferwise, die keine Banken sind und aus anderen Ländern wie USA oder GB kommen. Diese haben andere Konditionen.

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