Dalaman in der Provinz Muğla und wie ein Bahnhof gebaut und nie genutzt wurde




Im 18. Jahrhundert wurden auf staatlich kontrolliertem "Miri"-Land große Bauernhöfe errichtet, um den osmanischen Palast mit Nahrung für seine Armee und Futter für seine Pferde zu versorgen.

In Dalaman wurde auch eine ausgedehnte Farm gebaut, die Sultan Selim III. seiner Mutter Mihrişah Sultan schenkte. Selim III. war von 1789 bis 1807 Sultan des Osmanischen Reiches. Selim war ein Sohn des Sultans Mustafa III. und einer Georgierin und folgte seinem Onkel Abdülhamid I. auf dem Thron. 

In den Jahren 1832–1833 wurde diese Farm jedoch von Mehmet Ali Pasha erworben, dem selbsternannten Khediven (Vizekönig) von Ägypten und Sudan, der sich erfolgreich gegen das Osmanische Reich aufgelehnt hatte.



Als Mehmet Ali Pascha und seine Frau gestorben waren, erbte ihr Enkel Khedive Abbas Hilmi Pascha die Farm.

Khedive Abbas Hilmi Pasha
Er brachte schwarze Familien aus Ägypten und dem Sudan mit, die dort als Sklaven zu arbeiteten (Anmerkung: Die Nachfahren leben immer noch in der Region und sind an ihrem krausen Haar und der dunklen Hautfarbe gut zu erkennen).

Foto: aycoco.net
Er ließ in der heutigen Badebucht Sarsala, ca. 20 km vom heutigen Dalaman entfernt, einen Hafen und Lagerhäuser bauen und begann Eukalyptusbäume zu pflanzen, um die sumpfigen Gebiete trocken zu legen.


Foto: Maria Jonker

Schließlich entschied er sich für den Bau eines Jagdschlosses in Dalaman und beauftragte französische Architekten mit dem Entwurf für Dalaman und zusätzlich mit dem Entwurf eines Bahnhofs in Alexandria.



Es wurde ein Feldweg gebaut, der die Bucht Sarsala mit der Baustelle des Jagdschlosses in Dalaman verbindet und den Transport der Baumaterialien durch Kamele und Maultiere erleichterte.

Leider wurden die beiden gleichzeitigen Lieferungen für Dalaman und Alexandria vertauscht, die Materialien für seinen Wohnsitz in Dalaman in Richtung Ägypten und die für den Alexandria-Bahnhof in Dalaman. Die Baumannschaft erkannte den Fehler nicht und hatte bereits damit begonnen, ein Ticketbüro und Schienen vor dem zukünftigen Jagdhaus zu bauen. Als die Khedive in Dalaman ankamen, ließ er die Kasse abreißen, beschloss aber, beide Gebäude trotzdem fertig zu stellen, weil der Umzug des Materials zu teuer war.

Der ungenutzte Bahnhof steht heute noch im Bereich der staatlichen Landwirtschaftsfläche von TIGEM.

Ein Bahnhof ohne Schienen in Dalaman

Eine Gedenktafel erinnert für immer an diese schwerwiegende Verwechslung.

Foto: Facebookseite Dalyanli von Maria Jonker
Text und Fotos: Facebookseite "Dalyanli" von Maria Jonker
Freie Übersetzung aus dem Englischen: Marina Bütün

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